
Aus unserer Sicht wird oft unterschätzt, wie eng die Wechselwirkungen zwischen Google Ads und SEO inzwischen sind. Beide Systeme nutzen teilweise unterschiedliche Metriken, doch bei Preisangaben zeigt sich klar: Konsistenz wird sowohl in der Anzeigenqualität als auch im organischen Ranking als Vertrauenssignal gewertet.
Falsche Preise auf Landingpages, in Feed-Daten oder in Anzeigen sind deshalb nicht nur ein Problem für Google Ads, sondern können auch langfristig negative Auswirkungen auf organische Rankings haben.
Was passiert bei falschen Preisen in Google Ads?
Wenn Preisangaben in Google Ads nicht mit den Angaben auf der Zielseite übereinstimmen, reagiert Google sehr strikt. Anzeigen werden in solchen Fällen zunächst abgelehnt und können bei wiederholten Verstößen sogar zu Zugriffsbeschränkungen führen – im Extremfall bis hin zur Kontosperrung. Für Nutzer:innen wirkt eine solche Abweichung zudem unprofessionell, was sofort Vertrauen kostet. Aus unserer Sicht will Google damit vor allem verhindern, dass Menschen durch falsche oder irreführende Preisangaben in die Irre geführt werden. Da Preise ein zentrales Signal für Glaubwürdigkeit sind, achtet Google hier besonders genau auf Konsistenz und Transparenz.
Warum SEO genauso betroffen ist
Preisangaben zu nennen ist längst keine Tendenz mehr, sondern bereits Realität: Google verlangt verpflichtend Preisangaben, wenn Produkte oder Dienstleistungen online beworben werden.
- Structured Data (z. B. Produkt-Schema mit „price“ und „availability“) werden längst für Snippets genutzt.
- Falsche oder widersprüchliche Angaben können dazu führen, dass Rich Snippets nicht mehr ausgespielt werden.
- Wir gehen davon aus, dass Google Preisangaben stärker als Qualitätssignal wertet – ähnlich wie Ladezeit oder Core Web Vitals.
Aus unserer Sicht ist es ein logischer Schritt: Google will eine verlässliche Informationsquelle sein und dazu gehört, dass Preise korrekt, konsistent und transparent angegeben werden.
Neue EU-Richtlinien zur Preisnennung ab Oktober 2025
Ab Oktober 2025 ändern sich die Spielregeln grundlegend: Nach den neuen EU-Richtlinien zur Preisnennung müssen Händler Preise verpflichtend angeben.
Das bedeutet konkret:
- Mit der EmpCo-Richtlinie (EU) 2024/825 werden Verbraucherrechte gestärkt und unlautere Werbepraktiken schärfer reguliert. Schon heute gilt: Wer Preise irreführend darstellt, verstößt gegen Wettbewerbsrecht.
- Ab Oktober 2025 treten zudem neue EU-Pflichten in Kraft, die Werbung transparenter machen sollen. Während die Verordnung (EU) 2024/900 zunächst politische Werbung betrifft, zeigt sich aus unserer Sicht klar, dass auch kommerzielle Preisangaben stärker reguliert werden. Dazu zählen unter anderem Anzeigen, Landingpages und Social Media Posts. Es reicht also nicht mehr, Preise „irgendwo“ im Bestellprozess zu nennen – Händler müssen sie klar, transparent und vollständig angegeben werden.
- In Deutschland gilt bereits die Preisangabenverordnung (PAngV). Sie verlangt klare, vollständige Preise – inklusive Steuern, Versand und separater Ausweisung von Pfandbeträgen. Seit 2022 müssen bei Rabatten auch die niedrigsten Preise der letzten 30 Tage angegeben werden.
- Wer gegen diese Vorgaben verstößt, riskiert Abmahnungen, Bußgelder und rechtliche Konsequenzen – zusätzlich zu Zugriffsbeschränkungen, Konto-Sperrungen und SEO-Verlusten.
Unsere Einschätzung: Die EU-Verordnungen gehen klar in die Richtung, dass Produkte und Dienstleistungen künftig durchgängig mit transparenten Preisen versehen sein müssen. Google verfolgt dabei nicht nur das Ziel von Preistransparenz und Verbraucherschutz, sondern auch die Möglichkeit, Preisvergleiche – zunehmend auch für Dienstleistungen – in die Suche und in AI-gestützte Features zu integrieren. Ähnliches ist mittelfristig auch bei Meta, Microsoft, Apple & Co. zu erwarten.
Ohne transparente Preisangaben werden Unternehmen künftig nicht mehr weit kommen – weder rechtlich noch im Wettbewerb um Sichtbarkeit.
Warum Konsistenz der Schlüssel ist
Ob Google Ads oder SEO – am Ende geht es um Vertrauen.
- Gleiche Preise in allen Kanälen: Google Ads, Landingpages, Produktseiten, Feeds
- Aktualität: Preise regelmäßig prüfen, bei Rabatten sofort anpassen
- Transparenz: Keine versteckten Zusatzkosten, klare Kommunikation
Wir sehen immer wieder: Schon kleine Abweichungen (z. B. 49,90 € in der Anzeige, 54,90 € auf der Seite) reichen, um Probleme in Google Ads auszulösen und langfristig auch das organische Vertrauen zu schwächen.
SEO & Google Ads müssen zusammen gedacht werden
Aus unserer Sicht wird deutlich: Google bewertet Paid und Organic zwar weiterhin anhand spezifischer Faktoren, doch im Bereich der Datenqualität zeigen sich deutliche Überschneidungen.
Falsche Preisangaben können:
- Google Ads sperren
- Rich Snippets kosten
- Ranking-Signale schwächen
- Vertrauen der Nutzer:innen zerstören
- Rechtliche Probleme nach sich ziehen – gerade mit den neuen EU-Vorgaben ab Oktober 2025
Wer Google Ads und SEO strategisch zusammendenkt, sorgt nicht nur für höhere Sichtbarkeit, sondern auch für langfristige Glaubwürdigkeit.
FAQ – Preise, SEO & Google Ads
Sind Preise heute schon ein Rankingfaktor?
Offiziell bestätigt Google dies nicht, doch aus unserer Sicht sind Preise ein klarer Ranking-Faktor. Wir sehen, dass Preisangaben nicht nur Snippets und Sichtbarkeit beeinflussen, sondern auch für zentrale Keyword-Kombinationen wie ‚Preis‘ oder ‚Kosten‘ entscheidend sind. Landing Pages, die dieses Suchinteresse nicht adressieren, verschenken eindeutig SEO-Potenzial.
Reicht es, nur Strukturierte Daten zu pflegen?
Nein. Strukturierte Daten sind wichtig, aber sie müssen mit den sichtbaren Textangaben auf der Seite übereinstimmen.
Was passiert, wenn Preise sich oft ändern?
Dann ist eine Prozessautomatisierung entscheidend: Feeds, Landingpages und Google Ads sollten synchronisiert sein, sonst sind Fehler vorprogrammiert.
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