Web-Tracking ist eines der anspruchsvolleren und komplexeren Themen im Bereich Online Marketing. Doch wer Erfolg oder Misserfolg seines Webauftritts verstehen und gegebenenfalls entgegensteuern will, sollte dieses Thema nicht vernachlässigen. Denn Web-Tracking liefert wertvolle Informationen über die Wirkungen von Marketingmaßnahmen und kann entscheidend sein, wenn es darum geht, die Online Marketing Strategie zu optimieren.
Web-Tracking: Grundlagen und Bedeutung
Als Web-Tracking bezeichnet man die Erhebung von Daten, um feststellen zu können, was auf der eigenen Website oder Social-Media-Plattform passiert. Es handelt sich dabei um Nutzerdaten, die das Verhalten der User widerspiegeln, wie zum Beispiel die Anzahl der Webseitenbesucher pro Monat oder was sie auf der Webseite tun, also etwa wie lange sie auf einer Unterseite verweilen, ob sie runterscrollen, welche Videos sie sich anschauen, welche Social Media Posts sie lesen, ob sie Kontaktformulare ausfüllen oder – im Falle eines Online Shops – welche Produkte sie sich ansehen oder kaufen.
Web-Tracking ermöglicht es auch, herauszufinden, woher die Besucher einer Webseite kommen und welche Keywords in Google oder anderen Suchmaschinen am häufigsten auf die Webseite führen.
Mithilfe der Daten aus dem Web-Tracking ist es möglich, zu analysieren, welche Unterseiten oder Inhalte einer Webseite wie gut angenommen werden. Außerdem ermöglichen sie es, personalisierte Werbeangebote zu schalten, welche der User dann beim Surfen im Internet in seinem Browser sieht.
Google Analytics und weitere Web-Tracking Tools
Web-Tracking basiert immer auf einer Software oder einem Programm, welches die benötigten Daten sammelt. Bekannt sind zum Beispiel die sogenannten Cookies, kleine Mini-Programme, die die Sammlung von Daten ermöglichen.
Ein kostenloses Tool für das Web-Tracking ist die Google Search Console. Auf der Webseite https://search.google.com/search-console/ kann jeder Webseitenbesitzer seine Webseite kostenlos verifizieren lassen. Die Google Search Console gibt dann genaue Daten darüber heraus, wie die Webseite auf Google gesehen wird.
Das wohl bekannteste und effektivste Werkzeug für das Web-Tracking ist Google Analytics. Allerdings ist dieses Tool auch nicht ganz leicht zu handhaben. Um es nutzen zu können, muss es auf der Webseite installiert werden. Das erfordert technisches Know-How oder die Hilfe einer auf diesem Gebiet kundigen Person.
Auch kann Google Analytics nur dann Daten erheben, wenn der jeweilige User der Datenerhebung zugestimmt hat, und den User darüber in Kenntnis zu setzen, ist gesetzlich verpflichtend. Geschätzt gehen dadurch etwa 70 % aller Daten verloren. Wer Google ablehnt, kann stattdessen das kostenpflichtige Programm e-Tracker nutzen.
Die Firma Sistrix aus Bonn bietet ebenfalls eine wertvolle Software für das Web-Tracking an. Sie erhebt ihre Daten aus den Suchanfragen bei Google. Das Interessante an Sistrix ist, dass damit nicht nur die eigene Webseite analysiert werden kann, sondern auch die Webseiten der Konkurrenz. Weitere interessante Tools, die zumindest als Basisversion kostenfrei sind, sind zum Beispiel Serprobot, Fatrank und Ahrefs.
Datenschutz und DSGVO beim Web-Tracking
Mit der DSGVO hat Europa eine recht strenge Datenschutz-Verordnung. Datenschutz ist hierzulande eine heikle Sache, und es ist ja auch berechtigt, Menschen davor zu schützen, dass ihre Daten missbraucht werden.
Beim Web-Tracking sollte man aufgrund der strengen Verordnung immer im Auge behalten, ob das, was man macht, legal ist. Denn jedes Web-Tracking Plug-In kann rechtliche Konsequenzen haben. Werden zum Beispiel Cookies eingesetzt, so muss der User eine transparente Möglichkeit haben, die Verwendung der Cookies abzulehnen. Tut er dies, können keine Daten gesammelt werden.
Auch wenn man auf der Webseite YouTube-Videos oder Instagram-Posts einbindet, könnte es sein, dass man hinsichtlich der DSGVO eine Abmahnung riskiert. Ebenso wie durch die Verwendung von Google Fonts, die in vielen WordPress-Seiten standardmäßig vorhanden sind, was auch nicht jeder, der eine WordPress-Seite hat, weiß. Gerade deshalb ist es in der letzten Zeit zu zahlreichen Abmahnungen gekommen. Aber was ist das Problem mit Google Fonts? Diese werden von Servern aus den USA geladen, und wenn man sie auf der eigenen Webseite eingebunden hat, findet eine Kommunikation statt zwischen dem User, der die Webseite besucht, und dem amerikanischen Server. Sofern der User nicht ausdrücklich in diesen IP-Adressen-Austausch einwilligt, könnte dies gegen die DSGVO verstoßen.
Letztendlich geht es darum, bei Web-Tracking die Rechte der User nach der DSGVO zu wahren, und das kann so komplex werden, dass es sich gerade bei größeren Firmen lohnt, einen Datenschutz-Beauftragten zu haben, der sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzt und aufpasst, dass nicht versehentlich gegen die DSGVO verstoßen wird.
Eine Stufe unter dem professionellen Datenschutz-Beauftragen stehen Softwares wie zum Beispiel die eRecht24-Premium-Software, die in sehr vielen Fällen die richtigen Einstellungen ermöglichen.
Fazit
Wer die durch Web-Tracking gewonnenen Daten auswertet, kann dadurch seine Marketingstrategie anpassen, sodass die Webseite mehr Besucher bekommt, die ihre Inhalte oder Angebote immer besser annehmen. Da aber der Datenschutz in Europa groß geschrieben wird, muss man beim Web-Tracking stets auf der Hut davor sein, versehentlich etwas illegales zu tun. Je größer die Firma, umso mehr lohnt es sich, einen internen Datenschutzbeauftragen zu haben, dann ist man fast immer auf der sicheren Seite.
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