Happy 2023! Wir hoffen, ihr seid gut rübergerutscht und habt den Neujahrskater langsam hinter euch gelassen. Und falls ihr den guten Vorsatz gefasst habt, im neuen Jahr mit eurem Business so richtig durchzustarten, haben wir euch hier unsere wichtigsten zehn Tipps für erfolgreiches Onlinemarketing in 2023 zusammengestellt.
Bei allem, was ihr tut: Geht es strategisch an!
Ein ganz wichtiges Learning in 2022 war für uns dieses: Wenn Projekte nicht so liefen wie geplant – egal, ob bei uns selbst oder bei unseren Kund:innen – dann lag es fast immer daran, dass die zugrundeliegende Strategie nicht klar war. Wo Ziele definiert und kontrolliert, KPIs und Deadlines bestimmt, Vorgehensweisen geplant und Zuständigkeiten verteilt wurden, ließen sich immer bessere Ergebnisse erzielen, als wenn einfach mal drauflos probiert wurde. Auch Effizienz und Effektivität sowie die Qualität der Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren profitieren enorm von einem strategischen Vorgehen.
Das mag auf den ersten Blick keine sonderlich überraschende Erkenntnis sein. Unsere eigenen Erfahrungen mit vielen Kund:innen bestätigen aber immer wieder, was auch in einer aktuellen Studie der KfW (hier zum Download) gerade erst wieder herausgearbeitet wurde: Gerade die Aktivitäten von kleinen und mittelständischen Unternehmen im Bereich der Digitalisierung sind in den wenigsten Fällen strategisch untermauert bzw. tragen nur sehr begrenzt zur Verfolgung von übergeordneten Wettbewerbszielen bei. Das ist insofern schade, als dass durch die mangelnde strategische Ausrichtung digitaler Aktivitäten häufig wertvolle Potenziale verschenkt und finanzielle und zeitliche Ressourcen verschwendet werden. Die Investition in eine Strategieentwicklung lohnt sich daher immer – egal ob es bspw. ganz grundlegend um die Digitalisierungsstrategie (unser Angebot zur Digitalen Strategieberatung findest Du hier) oder spezieller um die Contentstrategie (hier haben wir dazu ein paar Tipps zusammengestellt) oder die Social-Media-Strategie (mehr dazu hier) für Euer Unternehmen geht.
Linkbuilding: vernetzt euch!
Es geistert auch unter Suchmaschinenoptimierer:innen (SEOs) da draußen die Meinung herum, dass Backlinks in Bezug auf Google-Rankings “gar nicht mehr so wichtig wären”, weshalb man das Thema Linkbuilding / Backlinkaufbau getrost beiseitelegen könne.
Dabei gibt es einige Expert:innen, die anderes behaupten, und das anhand von Beobachtungen, Tests und gar Studien untermauern können. Selbstverständlich geht es hierbei vor allem um Qualität und nicht um Quantität.
Das Internet besteht seit jeher aus Dokumenten, die untereinander vernetzt, verlinkt, sind. Nach wie vor schauen sich Suchmaschinen wie Google an, von welchen Websites ein Webprojekt verlinkt wird und gewichtet diese Links auch bzw. lässt sie algorithmisch in das Ranking miteinfließen.
Wer also mit seiner Website von anderen starken und vertrauensvollen Projekten wie z.B. Zeitungen, Verbänden oder auch Regierungsseiten verlinkt wird, der hat einen klaren Vorteil in den Suchmaschinen. Daher: Vernetzt euch! Gerne geben wir euch ein paar Tipps mit: Schaut z.B. mal bei eurer Handelskammer nach, ob es eine Möglichkeit gibt, einen Link zu bekommen. Ebenfalls sehr gute Linkquellen sind z.B. Messen bzw. Messe-Websites, sofern ihr dort ausstellt / vertreten seid oder auch Berufsverbände.
GA4 kommt (unaufhaltsam) näher
Die Nachricht schlug 2022 ein wie eine Bombe: Ab Juli 2023 wird das „alte“ Universal Analytics abgeschaltet und ein neuer Platzhirsch betritt das Feld: Google Analytics 4. Wer das alte Analytics noch nutzt, muss also zwangsläufig bis Juli 2023 wechseln, sonst gehen Daten verloren. Eine lange Übergangszeit begann, der Aufschrei war groß. Alle fragten sich, welche Änderungen GA 4 mit sich bringen würde. Die Antwort: GA4 ist KOMPLETT anders als der Vorgänger, gänzlich neu programmiert. In Zeiten von Cookies und Datenschutz hier und dort soll durch GA4 das Besuchertracking detaillierter erfasst werden. Zudem ist es in der Bedienung gänzlich anders als das alte Google Analytics. Auch wir haben uns natürlich intensiv mit dem Thema befasst und einen Blogartikel mit passender Podcast-Folge veröffentlicht, gern reinlesen.
Aufgrund der immer strenger ausgelegten Richtlinien der DSGVO ist es überaus empfehlenswert, sich immer intensiver mit dem Thema „Cookieless Tracking“ oder „Server-site Tracking“ zu befassen. Dies umso mehr, da mit auf Cookies basierenden Webanalyse-Tools wie Google Analytics 4 (GA4) nur noch ein Bruchteil der Besucherdaten gesammelt werden können.
Wer Statistik-Cookies nicht akzeptiert, taucht in den Reports von GA4 nicht auf. Ein großes Manko für Werbetreibende, die auf möglichst hohe Datenqualität angewiesen sind. Ein guter Ausweg aus dieser misslichen Lage können Webanalyse-Tools wie beispielsweise etracker Analytics sein, die auf „Cookieless Tracking“ setzen. Der Verlust an Besucherdaten ist hier nicht annähernd so hoch wie bei Google Analytics.
etracker Analytics liest Daten aus dem Webbrowser aus, sowie solche Daten, die direkt an den Server gesendet werden. Selbst ohne Cookie-Einwilligung können mit diesem Tool damit Besucherdaten erhoben, gesammelt und ausgewertet werden.
Performance Max Kampagnen auf Google
Dass Google neulich auf Responsive Search Ads (RSA) umgeschaltet hat, haben mittlerweile viele User mitbekommen, und wir hatten das Thema auch in einer Podcastfolge besprochen. Doch mit den neuen “Performance Max Kampagnen” bietet Google Ads seit Kurzem einen vollautomatisierten Kampagnen-Typen an, der nach unseren Tests erstaunlich gut funktioniert – insbesondere in Sachen eCommerce macht es durchaus Sinn, sein bestehendes Kampagnen-Portfolio durch eine Performance Max Kampagne zu ergänzen.
Setzt weiterhin auf Videocontent und Reels
Reels, Reels, Reels – natürlich wisst ihr es bereits: Der Algorithmus von Social Media Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. bevorzugt auch weiterhin Videocontent. Allein im letzten Jahr ist die Zahl der Videokonsumenten auf Instagram um 220 Millionen User gestiegen und das innerhalb von gerade mal 4 Monaten. Dies ist mit Sicherheit auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass alle Videos auf Instagram zu Reels wurden. Für Marketer bedeutet das auch im Jahr 2023: Um die Reichweite zu erhöhen sollten möglichst viele Reels oder Videocontent geteilt werden. Zudem schossen 2022 immer mehr Plattformen wie Pilze aus dem Boden, die ausschließlich auf Videocontent ausgerichtet sind: Amazon Video Shorts, YouTube Shorts – wir denken, dass auch 2023 noch weitere Plattformen dazu kommen werden. Und immer dran denken: Durch Crossposting auf verschiedenen Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook könnt ihr Eure Reels noch bekannter machen.
Die Gifs sind (fast) tot
Bereits im September 2022 gab Giphy bekannt, dass Gifs „cringe”, „aus der Mode” und „für Boomer” seien. Ihr denkt jetzt: Kann nicht sein?! Ging uns ganz genau so, lieben wir die kurzen Videoclips doch immer noch sehr. Doch recherchiert man ein wenig, scheint es laut verschiedener Quellen tatsächlich so zu sein, dass das beliebte Bildformat langsam die Kurve kratzt. Ein Beweis dafür liegt zudem darin, dass Giphy seit 2016 einen Wertverlust von 200 Millionen US-Dollar hingelegt hat. Giphy hat zudem selbst erklärt: „Es gibt Anzeichen für einen allgemeinen Rückgang der GIF-Nutzung, der auf ein nachlassendes Interesse von Nutzern und Content-Partnern an GIFs zurückzuführen ist. … Sie sind als Content-Format aus der Mode gekommen, wobei vor allem jüngere Nutzer GIFs als ,für die Babyboomer-Generation‘ und ,peinlich‘ bezeichnen.“ Scheint, als müssten wir uns schweren Herzens von Gifs verabschieden.
Der Content ändert sich – besonders auf LinkedIn
Content is king – besonders persönlicher. Auch auf eher beruflich orientierten Plattformen wie LinkedIn, die vielen Usern bisher eher als Jobbörse dienten, ändert sich das Userverhalten und die Art wie Content konsumiert wird. Die Plattform und deren Algorithmus hat sich seit Corona stark verändert, was nicht nur an der stetig wachsenden Community liegt. 2021 gab es eine Änderung im Empfehlungsalgorithmus der Social Media Plattform, die ganz klar Beiträge bevorzugt, die keine externen Links aufwiesen. 2022 enthielten die meisten viralen Beiträge eine Mischung aus längeren persönlichen Geschichten und Fotos, statt Links zu Content auf anderen Websites. Dies lässt darauf schließen, dass auch 2023 eine Mischung aus professionellem und persönlichem Content für mehr Reichweite sorgen kann.
Social Selling wird wichtiger
Ebenfalls eng an LinkedIn geknüpft ist das Thema “Social Selling”. Hierbei geht es allerdings nicht darum, auf “Teufel komm raus” einen neuen Vertriebskanal zu erschließen und aggressiv “sales zu pushen”, sondern um den Aufbau und die Pflege neuer Beziehungen. Dabei kann das ganze Team im Unternehmen dazu beitragen, in Sachen “Social Selling” weiterzukommen.
Manchmal ist es einfach ein ergänzender Kommentar unter einem Posting, was dabei hilft, als Unternehmen mehr Sichtbarkeit zu erhalten und auch mehr Gesicht, mehr Persönlichkeit zu zeigen. Gerade bei komplexeren Produkten und Dienstleistungen mit längeren Verkaufszyklen kann jede kleine Interaktion dazu beitragen, am Ende erfolgreicher zu sein. Modernes Verkaufen ist interaktiver und vielschichtiger geworden, wobei auch Social Media eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Mehr Tipps zum Thema Social Selling gibt’s in unserer Podcastfolge mit Gast Dr. Irène Kilubi.
Setzt künstliche Intelligenz ein
Das ewige Trendthema “Künstliche Intelligenz” (KI) darf in Sachen digitales Marketing natürlich auch nicht fehlen, und hier gäbe es viele Ansatzpunkte. Nicht nur Kaufvorschläge à la “Kunden, die sich für A interessieren, haben auch B gekauft” basieren häufig auf lernenden neuronalen Netzwerken (und damit KI), sondern mittlerweile können ganze Texte automatisiert geschrieben werden. Mit Open AI und dem neuen GPT-4 Sprachmodell wird sicher das nächste Level erreicht, und man sollte den für 2023 angenommenen Release unbedingt jetzt schon auf dem Schirm haben.
In der Zwischenzeit lohnt es sich, einmal ChatGPT zu testen, welches derzeit noch auf dem GPT-3.5 Modell läuft und jetzt schon erstaunlich gute Ergebnisse produziert. Zwar wird die textliche Contenterstellung dadurch natürlich nicht abgelöst, aber man sollte unbedingt prüfen, inwieweit der ergänzende Einsatz (z.B. im eCommerce) Sinn machen könnte.
Berücksichtigt bei Euren Websites das Thema Barrierefreiheit
Öffentliche Stellen wie Ämter, Behörden und Verwaltungen sind schon seit einigen Jahren verpflichtet, ihre Websites und mobilen Web-Anwendungen wie Apps barrierefrei anzubieten. Ab dem 28. Juni 2025 wird das auch für viele privatwirtschaftliche Anbieter, die „Dienstleistungen, die für Verbraucher erbracht werden“ anbieten, Pflicht. Darunter fallen zum Beispiel Online-Händler, Banken oder Mediendienste. Und auch für alle Anbieter, die von dieser Verpflichtung (noch) nicht betroffen sind, macht es Sinn, sich bereits jetzt mit dem Thema Barrierefreiheit auseinanderzusetzen.
Denn das Thema Inklusion, also die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung wird in allen Bereichen des Lebens immer selbstverständlicher. Und in einer alternden Gesellschaft sind auch mehr und mehr Senior:innen im Netz unterwegs, die beispielsweise eingeschränkt in ihrer Sehkraft oder in ihrem Hörvermögen sind und von barrierefreien Angeboten profitieren.
Was Barrierefreiheit im Netz konkret bedeutet, regeln die weltweit gültigen Standards der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 (hier abrufbar). Die deutsche Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) 2.0 (hier abrufbar) basiert auf dem europäischen Standard EN 301 549.
Vereinfach gesagt bedeutet Barrierefreiheit im Web, Webseiten und mobile Anwendungen so zu erstellen, dass auch Menschen mit Behinderung diese uneingeschränkt nutzen können. Dafür sind vor allem die folgenden vier Prinzipien relevant:
- Wahrnehmbarkeit: Hier geht es zum Beispiel um die Aufbereitung der Inhalte für blinde und seheingeschränkte User:innen, bspw. durch starke Farbkontraste oder textliche Alternativen für Grafiken. Untertitel für Videos und Transkriptionen von Audios fördern die Barrierefreiheit für gehörlose oder schwerhörige Menschen.
- Bedienbarkeit: Barrierefreie Websites müssen über die Tastatur bedienbar sein. Das ist bspw. für blinde User:innen oder Menschen mit eingeschränkter Handmobilität wichtig, die spezielle Tastaturen nutzen.
- Verständlichkeit: Content in leichter Sprache, eine gut strukturierte, konsistente Navigation, Hilfestellung bei Eingabefehlern und vieles mehr sind zum Beispiel für Menschen mit Lernbehinderung wichtig.
- Robustheit: Für die Kompatibilität mit assistiven Systemen ist unter anderem ein valider HTML-Code wichtige Voraussetzung.
Wenn Ihr also eine neue Website plant oder eine bestehende relaunchen möchtet, empfehlen wir Euch, das Thema Barrierefreiheit von Anfang an mit zu berücksichtigen. Denn es ist häufig einfacher und kostengünstiger, eine Website grundlegend barrierefrei aufzusetzen, als eine bestehende Website später barrierefrei umzubauen. Sprecht uns gern an, wenn ihr Fragen zur Barrierefreiheit bei Euren anstehenden Projekten habt.
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